Am Freitag, den 26.05.2017 ging es für Franzis, Jan und mich
gegen 12:30 Uhr los nach Tokuroano. Hier fand am Wochenende ein Programm der Diözese
Jasikan (ein charasmatic renewal) statt. Wir fuhren zusammen mit ein paar
Leuten aus dem Center und einer Familie aus Nsuta zu der sogenannten Grotte,
somit war der Pickup mit 9 Erwachsenen, 3 Kindern und reichlich Gepäck voll
beladen. Wir drei saßen diesmal im Innenraum und jeder von uns hatte ein Kind
auf dem Schoß :)
Als wir nach ca. 1,5 Stunden Fahrt ankamen ging es auch
schon direkt los wir parkten das Auto, ließen unsere Sachen auf dem Pickup und
schlossen uns der Prozession, die zur Grotte lief, an. Dort angekommen war ich
erstaunt, wie groß diese Veranstaltung aufgezogen wurde (ich schätze am Freitag
und Samstag waren ca. 1000 -1200 Menschen anwesend und am Sonntag ca. 2000
Menschen).
Wir fanden schnell Sitzplätze und es wurde bis 18:00 Uhr
gebetet (insgesamt haben wir an diesem Wochenende nicht so viel Verstanden, da vieles
auf Ewe und Twi gesprochen wurde. Julie vom Center, Jo und auch die Leute um
uns herum haben uns aber immer gerne erklärt was gesagt wurde und uns auch
ansonsten all unsere Fragen beantwortet). Nach den Gebeten hatten wir bis 19:30
Uhr Pause. Wir gingen zurück zum Pickup und aßen dort alle zusammen das
mitgebrachte Kenkey. Das gesamte Gepäck brachten wir noch schnell zu Jos
Unterkunft, wir anderen waren mit Franzis und meiner Schneiderin Comfort bei
dessen Freundin untergebracht. Da allerdings ihr Trotro unterwegs streikte,
mussten wir noch etwas auf Comfort warten, bevor wir nach den Gebeten mit ihr
zu dem Haus ihrer Freundin gehen konnten.
Mittlerweile war es auch schon 22:30 Uhr als wir im Haus
ankamen und unser Schlaflager fertigmachen konnten. Wir drei schliefen mit der
Familie aus Nsuta, Julie und ihrem Sohn Paul in einem Zimmer auf mitgebrachten
Matten. Da wir vier Matten aus dem Center mitgenommen hatten und die anderen
auf ihren mitgebrachten Bastmatten schliefen, schoben wir drei (aus
Platzmangel) unsere Matten zusammen und luden eines der Kinder, Pamela, auf
meine Matte ein. In der ersten Nacht war sie sehr schüchtern und ich glaube
nicht so begeistert davon neben mir zu schlafen. In der zweiten Nacht jedoch
war es ihr egal und Franzis berichtete mir am Morgen, dass wir schön
miteinander gekuschelt hätten :D. Jan hat von dem ganzen Spektakel nichts
mitbekommen, da er sich, mit nur Frauen im Zimmer, lieber dazu entschied mit
dem Gesicht zur Wand zu schlafen :D
Am Samstag begann der Tag für uns sehr früh. Um 4 Uhr bin
ich aufgewacht, da die ersten Personen anfingen sich fertig zu machen. Um 5 Uhr
sind auch wir 3 aufgestanden, haben uns einen Eimer mit Wasser geschnappt und
sind nach draußen um uns zu Duschen. Die Duschen sehen hier oft so aus, dass
man auf einer Betonplatte steht und aus Wellblech eine Kabine gebaut wurde.
Um 6 Uhr ging es dann schon los zu einer Kirche auf einem
kleinen Berg. Hier startete um 6:30 Uhr die Ewe-Gruppe mit dem Kreuzweg. In der
Grotte angekommen begannen wir mit der Messe, die bis zur Mittagszeit ging.
Nach der Mittagspause um 14 Uhr wurde erst eine Stunde
gebetet und dann startete für mich der interessanteste Programmpunkt: die „Heilung“.
Hier wurde gebetet und der Heilige Geist wurde beschworen um das Böse
auszutreiben. Schon bald fielen die ersten Menschen einfach um und wurden von
Helfern bebetet und weggetragen. Einige Leute konnten mit Hilfe laufen, viele
jedoch fielen schreiend und zuckend um und mussten unter großer Anstrengung, da
sie sich wehrten, weggetragen werden. Etwas Abseits wurden die ca. 30
umgefallen Leute bebetet und „das Böse wurde ihnen ausgetrieben“. Die Leute
wirkten auf mich als würden sie gar nicht mitbekommen was mit ihnen geschieht. Dies
war eine sehr neue Erfahrung für mich, da ich so etwas noch nie erlebt habe.
Am Abend fand noch ein gemeinsamer Gebetszug durch das Dorf
zur Grotte statt. Hier wurde der Rosenkranz gebetet und jeder der Lust hatte
konnte vorher eine Kerze erwerben. Bei der Grotte angekommen wurde noch weiter
gebetet, gesungen und auch getanzt. Auch Franzis, Jan und ich begaben uns auf
die Tanzfläche. Dort sangen und tanzten wir mit und hatten alle sehr viel Spaß.
Für mich war es ein sehr schöner Abschluss vom Tag.
Am Sonntag hatten wir eigentlich gehofft etwas länger zu
schlafen, da auf dem Programm stand, die Messe würde um 8 Uhr beginnen. Leider
hatten wir uns da getäuscht, denn um 5 Uhr hieß es für uns Aufstehen. Wir
machten uns fertig und verließen das Haus gegen 6 Uhr zur Grotte. Comfort
verließ an diesem Morgen das Haus sogar noch eher, da sie Sitzplätze
reservieren wollte. Bei der Grotte angekommen konnten wir feststellen, dass es
gut war, dass wir so früh aufgestanden sind. Zu unserem Glück hatte Comfort
auch für uns schon Plätze reserviert. An so einer großen Messe hatte ich vorher
noch nie teilgenommen. Es wurde viel gesungen und getanzt.
Gegen 16 Uhr fuhren wir zurück nach Nsuta. Wir drei waren
alle sehr müde und kaputt aber dennoch froh, das Wochenende miterleben zu dürfen :)
(Hannah)
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