Samstag, 27. August 2016

Our first funeral

Um 7.30 ging es los, zu unserer ersten ghanaischen Beerdigung. Der Vater einer Küchenmitarbeiterin war gestorben und da eine Beerdigung ein gesellschaftliches Event ist, bei dem man sich blicken lassen sollte, wie Monsignor uns erklärt hat, wurden wir mitgenommen.
Die Fahrt über wechselhaften Untergrund und zu viert auf der Rückbank waren wir ja nun schon gewöhnt. Nach ca. 1 ½ Stunden wurden wir dann mit viel Musik in einem kleinen Ort südlich von Hoehoe empfangen. Schnell bemerkten wir, dass man hier bei einer Beerdigung vor Allem auch das Leben nach dem Tod feiert. Es herrschte eine fröhliche Stimmung und wir wurden wieder von vielen Leuten freundlich begrüßt und willkommen geheißen. Schnell ging es zur Messe, aber zuerst haben wir den in einem Raum sehr schön hergerichteten Leichnam bestaunt, der auf einem Stuhl saß und von den Angehörigen besungen, betanzt und verabschiedet wurde.
Dann begann unsere erste Messe in Ghana, bei der wir erst einmal von der Anzahl der Besucher erstaunt waren, es waren mehrere hundert Leute gekommen. Monsignor hat uns dazu nachher, als wir die Menschen zurück in ihre Heimatdörfer pilgern sahen, auch erklärt, dass es sich gehört bei einer Beerdigung einer Person aus dem weiteren Bekanntenkreis blicken zu lassen. Die Messe selber war für uns etwas undurchsichtig, da sie auf Ewe gehalten wurde und wir dementsprechend fast nichts verstanden haben. Wir haben aber gespannt den Tänzen und dem Ablauf zugesehen und vielen Worten und Musik gelauscht. Interessant war auch, dass die engsten Verwandten (Witwe, Kinder und Enkelkinder) jeweils ein Tribut/ Nachwort über den Verstorbenen geschrieben haben, diese jedoch von anderen Personen vorgelesen wurden (auf Englisch, sodass wir sie verstehen konnten), wie Joseph uns nachher erklärt hat. Anschließend wurde der Leichnam von einigen wenigen zum Friedhof begleitet und dort begraben. Währenddessen wurden wir mit Johanna, einer Küchenmitarbeiterin vom Center, zu einem Haus geführt, indem wir später essen sollten. Nach einer Weile kamen Monsignor, ein anderer Priester und weitere Leute zu uns und wir begannen zusammen zu essen. Ich hatte das Gefühl, dass man sich sehr um uns gekümmert hat und fühlte mich geehrt im Haus mit den Priestern zu essen. Für uns gab es dann die angeblich weniger schärfere Essvariante, Reis mit einer Soße, mit der manche von uns aufgrund der Schärfe zu kämpfen hatten. Gut geschmeckt hat es allen! Danach haben wir uns von allen verabschiedet, auch von der trauernden Familie. Uns wurde erklärt, dass man sich hier in dieser Gegend der Familie gegenübersetzt und ein paar Worte zur Verabschiedung wechselt. Das war für uns noch ungewohnt. Aber auch nach diesem Tag kann ich nur sagen, dass zwar manches ungewohnt für uns ist und wir uns noch in die Kultur einleben müssen, aber die Freundlichkeit und Herzlichkeit der Menschen beeindruckt weiter.

(Jan)

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