Wie zuvor berichtet fand am Samstag die große Funeral mit
anschließender Burial bei uns auf dem Gelände statt. Um halb acht ging es für
uns vier los nach Jasikan in die Kathedrale, wo um neun Uhr das Morgengebet
begann. Die eigentliche Funeral startete um halb zehn auf einer großen Wiese nahe
der Kathedrale. Hier waren verschiedene Pavillions im Rechteck aufgestellt, dadurch
wurde uns erst die Größe der Funeral bewusst. Grob überschlagen waren ca. 800
Personen anwesend. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass es sich bei dem Toten um
den ersten Generalvikar der Diözese Jasikan handelt, welcher Jahrzehnte lang als
Lehrer und Schulleiter an einer Senior High School innerhalb der Diözese tätig
war. Viele ehemalige Schüler, die ihn als Schulleiter erlebt haben, sind im
noch heute sehr verbunden für das, was er für sie geleistet hat. So war es in
den 70er und 80er Jahren alles andere als einfach Schulleiter in Ghana zu sein.
Alleine sich darum zu kümmern, dass für über 800 Schüler täglich Essen und Trinken
bereitstand, war laut der Biographie des verstorbenen alles andere als
selbstverständlich. Die Schule gilt heute als eine der besten Westafrikas, so
wurde zumindest berichtet. So waren über 60 Priester, der Bischof aus Jasikan
sowie aus einer anderen Diözese und Ordensschwestern anwesend.
Hinzu kamen
verschiedene andere Gruppen wie z.B. die Ältesten, Chiefs, Knights (Monsi
erklärte das dies eine soziale Gruppierung der katholischen Kirche sei) und die
Familie, die alle ihren eigenen Pavillion zugewiesen bekommen haben. Die Messe
dauerte insgesamt vier Stunden, dies lag an den vielen Programmpunkten die zum
Teil auch viel Zeit in Anspruch genommen haben. Es fing an mit dem Einlaufen
der Priester und Bischöfe, darauf folgten Eröffnungsreden gehalten von
verschiedenen Priestern. Des Weiteren wurde seine Biografie ausführlich erläutert
und verschiedene Nachrufe wurden Vorgelesen. Uns ist zudem aufgefallen, dass
die Predigt sehr lange dauerte. Jede Funeral ist ein bisschen anders, so
stellten sich dieses Mal einige Gäste um den Sarg und sangen lautstark mehrere
Lieder. Zum Ende hin wurden viele wichtige Leute namentlich erwähnt.
Danach sind wir umgehend nach Nsuta zurückgefahren. Einige
Gäste waren zu uns nach Nsuta eingeladen, unter anderem die Priester, inklusive
Bischöfe und die Ordensschwestern. Hier fand dann die Burial statt. Während danach
die meisten Priester im Saal gegessen haben, saßen die anderen Gäste draußen
unter eigens aufgebauten Pavillions, wo ein separates Buffet aufgebaut war. Nach
und während des Essens saß man nett beieinander, hat sich unterhalten und ein
Bierchen zusammen getrunken.
Als wir (Franzis und Hannah) uns Getränke holen wollten,
wurde uns von einem sympathischen Herrn das typische ghanaische Getränk
Palmwein zum Probieren angeboten. Da wir sagten, dass uns dies ganz gut
schmeckt, wurden wir höflichst dazu aufgefordert eine leere Flasche zu holen,
damit er uns etwas Wein abfüllen kann. Dies ist nicht unüblich, da sich auch
andere Gäste Essen und Getränke mit nach Hause nahmen. Nachdem er uns eine 0,75
Literflasche füllte, schickte er uns zur Küche um eine weitere Flasche zu holen.
Hier wurde uns eine 1,5 Literflasche in die Hand gedrückt, der Mann bestand
darauf, dass wir auch diese komplett gefüllt wurde. So stehen jetzt 2,25 Liter
Palmwein in unserem Kühlschrank. ;-)
Am Sonntag feierten wir Jonas 19. Geburtstag. Wie schon
zuvor an Jans Geburtstag ließ auch er sich von Mabel, einer Küchenmitarbeiterin,
ein Gemisch aus Maisbrei, Milch und Zucker über den Kopf schmieren lassen. Wir
anderen (besonders Mabel) fanden dies sehr amüsant :-)
(Franzis und Hannah)
alles gute nachträglich,lieber Jona ;)
AntwortenLöschenHerzlichen Glückwunsch nachträglich an Jona. Schön das ihr so ausführlich und anschaulich berichtet, so erfährt man vieles über euren Alltag.
AntwortenLöschenViele Grüße an alle
Manfred