Freitag, 26. August 2016

Willkommen geheißen

Wir fahren durch’s Tor ins Center. Wir alle sind überrascht, wie groß es ist. Mehrere Gebäude stehen hier umzäunt, wir fahren zwischen einigen her und kommen vor ein Haus, vor welchem Joseph anhält. Monsignor, Priester, „Nachbar“ und unser Mentor, kommt, stellt sich als Vincent vor und begrüßt uns ausgesprochen freundlich. Die Tür ist verschlossen, Joseph kümmert sich um einen Schlüssel. Als wir drinnen sind, bittet Monsignor uns, uns zu setzen. Gefragt ob die Reise gut war werden wir über die nächsten wichtigen Dinge aufgeklärt. Wir werden gefragt wer unser Leader ist (wir hatten uns vorher demokratisch auf Jan geeinigt, alle außer er selbst waren für ihn) und ihm wird gesagt, welcher Raum für das nächste Jahr seiner sein wird (direkt am Wohnzimmer, zwei Fenster). Wir anderen dürfen uns zwischen drei baugleichen (einziger Unterschied zu dem Leaderroom: ein Fenster) Zimmern einigen. Wir bringen unser Gepäck rein. Aus der Küche holen wir unser Abendessen, zu viert. Ein Fehler, wie sich kurze Zeit später rausstellt. Die hinter uns zugezogene Tür können wir nicht mehr öffnen, obwohl wir vorher genau dies getestet hatten. Wir müssen Monsignores Hilfe wohl direkt in Anspruch nehmen. Er weiß auch nicht wie diese zu öffnen ist und ruft den Rezeptionisten Samson, er hilft uns wieder rein zu kommen. Reis mit Soße. Wir richten unsere Zimmer ein und verzweifeln auf der Suche nach dem vierten Moskitonetz unser Vorgänger. Dann gehen wir schlafen. Die erste Nacht im eigenen, neuen Bett.
Am nächsten Morgen holen wir unser Brot aus der Küche ab. Die noch abends bekomme Margarine schmeckt ausgesprochen salzig. Wir spielen Gesellschaftsspiele. Beim Mittagessen kommt Samson rein. Er arbeitet am Center in der Küche. Er unterhält sich länger mit uns. Nach einer Weile fragen wir ihn, ob er uns Nsuta zeigt. Ein paar Minuten später geht’s los, eine Rundtour durch das Dorf. Wir werden uns wohl dran gewöhnen müssen aufzufallen und angeguckt zu werden, wir sind nun mal die einzigen „Weißen“ hier. So wird uns von einigen Kindern neugierig „Obruni“ nachgerufen. Samson meinte, wir sollen freundlich „Bebeni“ („Schwarzer“) erwidern. Von vielen werden wir gegrüßt und herzlichen willkommen geheißen, einigen reichen wir die Hand und stellen uns gegenseitig vor. Franzis muss jedes Mal erwähnen, dass ihr Name in Deutschland ein Frauenname ist, das ist hier wohl anders. Wir treffen auch zwei Lehrer, mit denen zwei von uns zusammenarbeiten werden. Die Gespräche sind immer sehr herzlich, es ist schon das Gefühl übermittelt zu bekommen, dass man willkommen ist! Bevor es zurückgeht, zeigt uns Samson sein Zimmer. Ein kleiner Raum in einem gemauerten Haus (fast alle Häuser sind so). Auch ein Nachbar, der ehemalige Headmaster der Schule, begrüßt uns herzlich. Auf dem Weg zurück zum Center kommt uns Joseph entgegen. Wir fragen ihn ob wir in den nächst größeren Ort fahren können, Kadjebi. Das geht in Ordnung. Wir holen unser Geld im Center, Samson organisiert uns Motorräder (das Verkehrsmittel für kurze Strecken hier) & erklärt den Fahrern, dass wir zur Vodafon Office und zurückwollen. Ein netter Mitarbeiter verkauft uns Karten und Credits und sorgt dafür, dass unsere Fahrer uns zu einem Kollegen bringen, der die Karten in die richtige Größe stanzt. Wir fahren auf den Motorrädern zurück, was uns echt Spaß macht. Zuhause angekommen buchen wir uns mit Hilfe der Credits eine Internetflat. Unser Abendessen wird gebracht, danach sitzen wir noch an unseren Handys.
Besonders die herzliche Art auf welche uns so viele freundlichst begrüßt und uns geholfen haben hat mich sehr gefreut und lässt mich auf ein wunderschönes Jahr hoffen – den Eindruck teilen wir gemeinsam!

(Jona)

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