Freitag, 21. April 2017

Malaria :0

Nun ist es schon eine ganze Weile her: unmittelbar nach unseren Ferien, Mitte Januar, hat mich Malaria heimgesucht. Als ersten und bisher einzigen von uns.
Malaria ist eine Tropenkrankheit die durch Parasiten hervorgerufen wird. Übertragen werden diese durch weibliche Stechmücken, Mosquitos. Die in Ghana hauptsächlich vorkommende Malaria tropicana hat zwar einen relativ heftigen Verlauf, die Parasiten verschwinden aber wieder komplett aus dem Blut (ein späteres erneutes Ausbrechen, ohne das man erneut gestochen wird, ist somit bei dieser Art Malaria nicht möglich!).
Am Dienstagabend fühlte ich mich nicht gut, mir war kalt, ich machte mir ein Fußbad, ging dann ins Bett und wurde auf dem Weg dorthin so schlapp, dass ich mich in meinem Zimmer angekommen, direkt in mein Bett legte und mir Wasser von Jan bringen ließ. Die nächsten zwei Nächte und den dazwischenliegenden Tag habe ich immer abwechselnd geschlafen und wach auf dem Sofa gesessen, mich insgesamt schwach gefühlt, aber es ging halt alles so irgendwie.... Am Donnerstagnachmittag hat meine WG mich dann überredet, dass ich ins Krankenhaus muss. Ich war mir sicher, es ist kein Malaria, aber nun gut, ich sagte ich lasse mich dorthin bringen.
Eine Stunde später war ich mit unserem Driver und Jan in der Krankenstation im nächsten Städtchen. Dort dauerte alles ein Weilchen (zumindest im Zeitverständis eines Kranken) bis mir Blut abgenommen wurde. Ich fühlte mich immer schwächer, zu Hause, wo das Sofa immer in der Nähe war, hatte ich mich nicht so krank gefühlt. Nach einiger Zeit war die Blutuntersuchung abgeschlossen, der freundliche Herr kam raus. Ich schaute ihn an und er sagte direkt Malaria. Zurück bei den Schwestern (das Labor ist im Gebäude nebenan, erklärten diese mir, ich müsste dableiben (und auch dort schlafen) und Fusionen bekommen. Nach einem Versuch, ob ich die Fusionen nicht hier bekommen könnte und trotzdem zu Hause schlafen, akzeptierte ich und legte mich auch sogleich auf das Bett neben dem Behandlungstisch.
Auf diesem Bett lag ich dann auch die nächsten zwei Nächte. Vom Warteraum zu diesem Raum war nur ein Türrahmen (ohne Tür), alle Patienten wurden in diesem Raum untersucht. Das lief immer gleich ab: zuerst auf die Waage stellen (egal ob kleines Baby oder alte Dame die kaum selbstständig stehen kann), dann Fieberthermometer, „Wie fühlst du dich“, dann wieder raus. So war es tagsüber sehr lebendig, nachts hatte ich dafür aber meine Ruhe, da ich alleine schlief – somit war ich auch dankbar dort schlafen zu können und nicht in den Schlafsaal zu müssen. Nur in der zweiten Nacht wurde meine Ruhe gestört, ein schreiendes Kind wurde hereingebracht und über die nächste Dreiviertelstunde von der Krankenschwester behandelt (was genau sie tat, weiß ich nicht).
Gleich zu Beginn wurde mir ein Zugang gelegt, ich bekam über die nächsten knapp 48h, die ich im Krankenhaus verbrachte, circa sechs Fusionen und zu Beginn ein paar Injektionen gegen das Malaria, später dann musste ich stattdessen Tabletten nehmen (auch noch drei Tage, nachdem ich zu Hause war). Die ganze Zeit über habe ich Paracetamol bekommen, allerdings ohne das ich wusste was die Tabletten sind. Zu Hause habe ich damit natürlich gleich aufgehört :D
Während der ganzen Zeit war Jan oft da, Franzis und Hannah kamen auch einmal. In der Krankenstation gibt es kein Essen, sodass mir dieses von den dreien vorbeigebracht (und oft auch wieder mit zurückgenommen :0) wurde.
Die Krankenschwestern waren die wirklich nett, hatten vermutlich auch Spaß daran zur Abwechslung mal junge weiße zu behandeln, und so wurden mit Jan und mir Späße gemacht; die eine war nach ein paar Stunden nur noch als meine Frau bekannt (ich sollte sie mit nach Deutschland nehmen; müsste mich aber zugleich vor ihrem Mann hüten – sie war gerade schwanger). So war es war eine anstrengende, aber irgendwie auch nette und erlebnisreiche Zeit. Mit der Zeit ging es mir wesentlich besser und am Samstag konnte ich wieder nach Hause.
Am Dienstag war ich dann wieder da zur erneuten Blutuntersuchung und erfreulicherweise waren alle Parasiten aus meinem Blut verschwunden J

(Jona – 25.02)

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